Z UP Stuttgart

Z_UP_Ansicht Heilbronner Strasse_Foto_Werner Pawlok

 

HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH

 

Projektdaten

Bauherr HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH
Adresse Vordernbergsstrasse 6
70191 Stuttgart
Kosten  18 Mio.€
BGF 18.200 m²
Auftragsumfang LPH nach HOAI: 1 – 5
Teillestung 6-8 (künstlerische Oberbauleitung)
Wettbewerb 1.Preis  2006
Bearbeitungszeitraum 2004 – 2009 / 2010
Baubeginn September  2007
Fertigstellung April 2009 / 2010 (Wohnhaus)
Fotos Werner Pawlok, Stuttgart
Architekturbüro Kergaßner

Projektbeschreibung

Büro- und Mehrfamilienwohnhaus Vordernbergstraße
HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Stuttgart
Die Bebauung des Eckgrundstückes Vordernbergstraße / Heilbronner Straße -B27
in exponierter Lage des Citybereichs von Stuttgart mit einer zeitgemäßen Büro- und Wohnnutzung urbaner Prägung ist ein vitaler Beitrag zur Stadtreparatur.
Der in die Jahre gekommene Ort erhält eine neue, unverwechselbare Identität direkt gegenüber dem Entwicklungsgebiet von Stuttgart 21.
Die stadträumlich prägnante Form des liegenden „Z“ in Verbindung mit den abgerundeten Ecken markiert selbstbewußt das neu entstehende Quartier in der Stadt.

Die Überlagerung des Grundstückszuschnittes mit dem gebäudekundlichen Wunsch des Auftraggebers einen Zweibund zu entwickeln, führt zu der gestaltprägenden Grundrißfigur des Bürohauses und gibt dem Haus seinen Namen Z-UP.
Nicht die zufällige Form bestimmt ihre Wirkungsweise, sondern das strukturelle Prinzip, welches lediglich Form nutzt.

Die entstehenden Freiflächen ermöglichen zum einen die Integration urbanen Wohnens in zentraler Lage und spannen zum anderen das Entree des Bürohauses von der Heilbronner Straße aus auf.
Die großzügigen, flach geneigten Treppen- und Rampenanlagen verbessern die Orientierung und die fußläufige Erschließung des gesamten Areals. Durch die Einführung von „Stadtterrassen“ ergeben sich unterschiedliche Erschließungsebenen und halb-öffentliche Freibereiche.

Die außenräumlichen „Zwischenebenen” ermöglichen unterschiedliche urbane Nutzungen. Die zwei voneinander losgelöst angeordneten Gebäude für Wohnen und Büro schaffen eine optimale Trennung dieser unterschiedlichen Nutzungen.
Die Realteilung von Wohnhaus und Bürohaus ermöglicht die notwendigen Freiheitsgrade, um die beiden Projekte exakt nach ihrer Spezifikation zu entwickeln.

Durch direkte Blickbeziehung zu den Eingängen wird die Adressatenbildung aufgewertet. Die Gebäude öffnen sich durch ihren diagonalen Zuschnitt zum „Boulevard Heilbronner Straße“ und zur Räpplenstraße. Hierdurch lädt das Gebäude den Passanten, als Fußgänger oder auch per PKW, optisch in das Gebäude ein.

Die Eigenständigkeit der Gebäudeform wird in die Gestaltung der Fassade aufgenommen und im Detail fortgesetzt. Die markante Gestalt prägt das Alleinstellungsmerkmal des Gebäudes. Das Gebäude wird zum Markenzeichen der unterschiedlichen Nutzer.

Die Gebäudestruktur des Bürohauses ermöglicht die variable Aufteilung der Geschosse in ein bis vier Nutzeinheiten.
Lediglich die Erschließungskerne sind in Massivbauweise erstellt. Das dreibündig angelegte Erschließungssystem ermöglicht umlaufend hochwertige, tagesbelichtete Büroflächen. Der nutzerspezifische Ausbau erfolgt in Leichtbauweise.
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt fußläufig über die großzügige Freitreppe in ein zentral angeordnetes Foyer, welches beide Treppenräume und somit alle Mietflächen erschließt. Jeder Mieter erhält die gleichwertige „1a-Adresse“.

Die Doppelfassade ist als Korridor- und Kastenfensterfassade konzipiert und erfüllt somit die hohen Anforderungen bezüglich Schallschutz, Sonnen- und Blendschutz, sowie sommerlichen Wärmeschutz.

Die Büromietflächen sind mit einer Bauteiltemperierung ausgestattet. Die Belüftung erfolgt auf Grund der beaufschlagten Luftqualität im Umfeld komplett mechanisch. Je nach Bedarf wird die Zuluft erwärmt oder gekühlt.

Das Bürogebäude und die Tiefgaragengeschosse werden zu einem späteren Zeitpunkt von drei Tunnelröhren der Deutschen Bahn und der Stadtbahn unterfahren. Auf diese planfestgestellte Baumaßnahme muss im Vorgriff mit der Gründung reagiert werden. Hierzu wurden mit entsprechenden Sicherheitsabständen Bohrpfähle mit Tiefen bis zu ca. 33 m vorgesehen. Zwischen diesen Pfählen werden später die Tunnelröhren im bergmännischen Vortrieb gebohrt. Um negative Einflüsse aus sich hieraus ergebenden Setzungen auszuschließen, wurden die Pfähle im Bereich oberhalb der zukünftigen Tunnelsohle als entkoppelte „Hülsenpfähle“ ausgebildet.

Im Wohngebäude lassen sich bis zu 21 Wohnungen flexibel als Zwei- bis Vierzimmerwohnungen realisieren. Es ist möglich, bis spät in die Bauzeit die Wohnungsaufteilung flexibel vorzunehmen. Sämtliche Wohnungen orientieren sich komplett nach Süden und werden über Laubengänge im Norden erschlossen.

Im Sinne der Realteilung zwischen Wohn- und Bürogebäude sind auch die jeweiligen Tiefgaragen mit insgesamt 166 Stellplätzen konsequent getrennt angelegt.
Die Erschließung der Tiefgaragen erfolgt über die Vordernbergstraße. Somit ist eine größtmögliche Entflechtung mit den Verkehrsströmen der Heilbronner Straße sichergestellt. Die Zu- und Ausfahrten befinden sich, dem natürlichen Geländeverlauf folgend, auf drei unterschiedlichen Ebenen.
Die Tiefgarage bindet mit ihren drei Geschossen im Bereich der Räpplenstraße ca. 10 m tief ins Gelände ein, wohingegen die unterste Ebene zur Heilbronner Straße ebenerdig ist.

Die einzelnen Baukörper staffeln sich der Hangsituation folgend ab. Das Bürogebäude nimmt im Bereich der Heilbronner Straße die Gebäudehöhe der zukünftigen Stuttgart-21-Bebauung der gegenüberliegenden Straßenseite auf.